Es ist SM für Akademiker: Cuckolding, bei dem Männer ihren Frauen beim Sex mit anderen Männern zuschauen, findet unter Menschen mit hohem IQ zunehmend Anhänger. Sie können sich an psychischen Qualen erfreuen.

Wenn er seine Frau beim Sex mit einem anderen Mann lustvoll stöhnen hört, fühlt sich Paul erst schlecht – und dann gut. Wenn Pauls Frau ihm sagt, dass Sex mit dem anderen Mann besser sei als mit ihm, fühlt sich Paul noch schlechter – und dann aber viel besser. Natürlich fühlt er sich besser: Er hat das Treffen schließlich arrangiert um eben diese Qualen zu durchleiden wenn er zusieht, wie seine Frau mit einem anderen schläft. Und kaum ist es vorbei, ist Paul schon bei der Planung für nächste Treffen.

“Cuckoldry” wird als weibliche Untreue definiert und von Shakespear und Chaucer als die größte Schande für einen Mannes charakterisiert. Vielleicht überrascht es deshalb ein wenig, dass Cuckolding sich zu einem ziemlich beliebten und weit verbreiteten Fetisch entwickelt hat. Das Internet ist voll von enthusiastischen Ehemännern, die Kontakt zu anderen Männern aufnehmen und sie förmlich darum bitten, Sex mit der eigenen Ehefrau zu haben während sie dabei zuschauen. Und nicht selten sind die Männer, die dafür angesprochen werden, größer, stärker, sexier als der Ehemann selbst.

“Der Höhepunkt des Cuckolding besteht darin, dass deine Frau dir mitteilt sie wolle nur den anderen und nicht dich.”

Es dreht sich nicht ums klassische Swingen und auch nicht um Dreier. Cuckold-Männer (auch als “Cucks” bezeichnet) beobachten ihre Frau bloss beim Untreu-Sein, sie nehmen nicht aktiv an der Handlung teil. Denn genau das ist es, was sie erregt: Sie bleiben außen vor, schauen zu, wie die Frau, die sie lieben, von einem “besseren Mann” zum Höhepunkt gebracht wird. Es ist eine Form von psychologischen Sadomasochismus. Manche Menschen erregen sich an Peitschen, Ketten und körperlichem Schmerz. Cucks erregen sich an der psychischen Qual.

In den USA findet das Cuckolding schnell immer mehr Anhänger, es entwickelt sich zum Alt-Sex-Fetisch der Intellektuellen. In Foren wie OurHotWives.org/forum findet man perfekt ausformulierte Beiträge über Cuckoldry als geistvolles Zelebrieren der Lust, bei dem Einflüsse von herkömmlichem Voyeurismus und SM-Komponenten wie Eifersucht, Elend, Dankbarkeit, Schamgefühl, Teilen, Umlenkung von Libido und Vertrauen miteinander verschmelzen.

Einmal im Monat treffen sich Paul und seine Frau Sally, beide Inhaber eines akademischen Doktorgrads und seit 25 Jahren miteinander verheiratet, in einem Hotelzimmer mit einem anderen Mann. Während Paul gebannt zuschaut turteln Sally und der Mann miteinander auf der Couch wie verliebte Täubchen miteinandern. Schnell entledigen sie sich ihrer Kleidung und es dauert nicht lange bis Sally exstatisch stöhnt während sie harten, leidenschaftlichen Sex mit dem Mann hat. Paul ist dabei “hilflos”, kann den beiden nur zusehen und still leiden. Anschließend besorgt Paul den beiden etwas zum Mittag. Seine Frau und der Mann essen nackt zusammen am Tisch bevor es in die nächste lange, laute, schweisstreibende Runde geht.

Paul empfindet diese Art des Leidens als Himmel auf Erden.

“Stell dir vor du siehst den Mann, der gleich mit deiner Frau ins Bett geht. Stell dir vor wie er im Bett auf deiner Frau liegt und dabei stöhnt” sagt Paul, der sich bei diesen Treffen nach eigener Aussage “wie ein Verrückter” selbstbefriedigt. “Der Höhepunkt des Cuckolding besteht darin, dass deine Frau dir mitteilt sie wolle jetzt nur noch den anderen und nicht dich. Sallys Körper lässt in diesen Momenten keinen Zweifel daran und es schmerzt sehr, das zu hören.” Das Schlimmste und gleichzeitig Beste daran sei zu Beobachten wie Sally sich nicht nur körperlich sondern auch emotional mit dem anderen vereint. Dann, wie Paul es ausdrückt, befriedigt Sally ihn alleine im Geist.

Dieser emotionale Bund, den Frauen mit ihrem Liebhaber eingehen, ist häufig Gegenstand aufregender Diskussionen in Cuckold-Foren. Ein Mitglied von OurHotWives.org/forum gibt zu, dass es ihm “mehr Angst macht, wenn Susan mit einem Liebhaber ins Eiscafe geht als wenn sie mit drei verschiedenen Männern in einer Woche ins Bett geht.”

Genau aus diesem Grund übt das Cuckolding hohe Anziehungskräfte auf Hochgebildete aus, stellt Paul fest und fügt hinzu, dass “solche Unternehmungen wahrlich intellektuell seien, weil sie reinen sexuellen Kontakt durch Erniedrigung und emotionalen Schmerz ersetzen, beides psychologische Aspekte. Alles, was mir körperliche Befriedigung verschafft, muss vorher durch meinen Kopf. Ich bin kein Klassenkämpfer aber es ist eben nicht wie die Leute, die in Dorfkneipen irgendjemanden fragen “Willst du meine Frau ficken?” Es ist viel komplexer. Es ist Befriedigung auf einem ganz anderen Niveau.

Als Paul seine Frau Sally, die er als als würdevoll und ordentlich beschreibt, nach Jahren des Flehens endlich überzeugte, ihn zu cuckolden, postete Paul auf adultfriendfinder.com eine Anzeige, die so begann: “Suche einen niveauvollen Mann als Liebhaber für meine Frau.” Er wählte die vier feschesten Kandidaten aus. Das war vor 12 Jahren. Wenn er Sally beim Sex mit einem anderen zusieht, “wird mir bewusst, wie schlecht ich darin bin. Und, das ist jetzt wirklich schwer zuzugeben,” – seine Stimme verlässt ihn kurz an dieser Stelle – “das macht mich wahnsinnig an.”

Paul weiss zwar selber nicht genau, warum ihn das so fesselt – “Ich habe all meinen Therapeuten gesagt, dass ich gerne mit ihnen darüber spreche solange sie nicht versuchen, mich davon zu heilen” – er erinnert sich aber noch gut daran, dass er einmal seine Eltern beim Sex überrascht hat als er noch viel zu klein war um zu verstehen, was sie da im Bett miteinander treiben.

“Sie sagten ‘Geh raus!’ und ich verstand, dass es etwas sehr Aufregendes war, was sie da taten und dass, wenn sie es tun, Paul draußen bleiben muss. Von diesem Moment an war mein Platz immer außerhalb “davon” und es ist ein wirklich geiler Platz.”

Für andere Cuckolds ist Schmerz gar nicht der entscheidende Punkt. Einige Ehemänner sind verkappte homosexuell oder zumindest bisexuell-interessiert und wollen einfach nur nackte Männer sehen, ob sie es sich eingestehen können oder nicht. Anderen gefällt die Vorstellung, dass ihre Frau sexuell anziehend auf andere Männer wirkt.

“Es ist der Konkurrenzkampf, der sie erregt” sagt Sextherapeutin Susan Block. Sie betreibt eine Telefontherapiehotline speziell für Cuckolds, die ihre Fantasien und Strategien erörtern möchten. “In der Gesellschaft gibt es unter Männern diverse Konkurrenzkämpfe, beispielsweise im Job oder beim Sport, die den eigentlichen Wettbewerb, der im Körper von Frauen stattfindet, verdrängt haben: Das Sperma männlicher Rivalen kämpft um die Befruchtung der Eier.”

“Zu gewinnen ist dabei gar nicht mal so wichtig. Das wichtigste für einen Mann in Hinsicht auf seine Erregung ist dabei der Wettbewerb. Wenn du ein verheirateter Mann bist, der seine Frau vielleicht sogar liebt, kriegst du dennoch bei ihr keine so harte Erektion und produzierst auch nicht die maximale Spermamenge, weil deine Hoden ‘wissen’, dass diese Frau sowieso schon dir alleine ‘gehört’. Die Natur ist in diesem Punkt sehr konservativ, die Hoden arbeiten nicht mehr als sie unbedingt müssen. Wenn aber deine Frau auf Geschäftsreise war und nur die kleinste Chance besteht, dass sie Sex mit einem anderen Mann hatte, bekommst du eine stärkere Erektion als sonst wenn sie wieder nach Hause kommt. Und wenn sie tatsächlich Sex mit einem anderen Mann hatte, bekommst du einen wirklich Harten.”

Diese Dynamik durch Cuckolding in die Realität umsetzen bedeutet harte geistige Arbeit, “weil du die Eifersucht überwinden musst” – ein Mann muss jenseits des “berühr-sie-und-ich-reiss-dir-den-Kopf-ab”-Reflexes kommen. Eifersucht, erklärt Susan Block, ist eine soziale Errungenschaft, die auf der Vorstellung basiert, dass Männer ihre Frauen besitzen. Und damit ist Eifersucht, aus Sicht der Evolution, viel jünger als der Wettbewerb, an dem Männer sich erregen. Das ist der Grund warum hauptsächlich gebildete Männer dem Cuckolding anhängen: Andere Männer werden von der Eifersucht gelähmt, sie sind erregt, aufgebracht und verärgert zugleich, wissen aber nicht, warum das so ist.”

Einmal richtig durchdacht und “es ist ein einfacher und sicherer Weg um einen Liebhaber zu finden”, vermutet der Webmaster, der sich selber DotInfo nennt und Cuckold-Forum.net betreibt. “Nicht nur die Frauen wünschen sich einen Liebhaber, auch die Ehemänner möchten gerne ihre Frauen teilen. Und beide müssen es nicht voreinander verbergen. Dadurch werden ihre Beziehungen klarer, offener und die Bindung schlussendlich fester.”

Allerdings gibt es auch einen etwas unbehaglichen weil ethnischen Aspekt beim Cuckolding. Surft man durch die Galerien von Cuckolding-Webseiten stösst man häufig auf eine spezielle Konstellation: Weißer Ehemann, weiße Ehefrau und ein gutbestückter afro-amerikanischer Mann. In Cuckold-Kreisen bezeichnet man diese schwarzen Männer häufig als “Mandigos” oder “Bulls”. Einige Seiten wie InterracialCuck.com, CuckoldHoes.com, and BigBlackBull.com widmen sich ausschließlich diesem Thema.

“Das ist zurückzuführen auf die Vorstellung etwas ‘Verbotenes’ zu tun” erläutert Paul, der diesem Fetisch-im-Fetisch selbst nicht anhängt, “und liegt wohl auch darin begründet, dass schwarze Männer überdurchschnittlich große Geschlechtsteile besitzen und Frauen neugierig darauf sind.”

Für Paul reicht es aber völlig aus wenn er sich, angesichts der Liebhaber seiner Frau, mickrig und armselig fühlt. Gleichzeitig warnt er, dass nicht jeder solche emotionalen Wunden verkraften kann:

“Man spielt mit dem Feuer” sagt er “und man sollte es gar nicht erst versuchen solange man nicht verstanden hat, dass es nicht rückgängig zu machen ist. Selbst wenn du es nur einmal ausprobierst und danach nie wieder tust, deine Frau wird trotzdem für immer eine gute Zeit mit einem anderen verbracht haben und ihr beide werdet euch immer daran erinnern.”

Dieser Text ist eine freie Übersetzung des Textes auf http://www.thedailybeast.com/articles/2010/07/29/cuckolding-the-sex-fetish-for-intellectuals.html

Hurra..es gibt bislang 2 Kommentare ;)

#1

Das geile Ficken der Ehefrau mit anderen Männern ist eine der besten Arten gemeinsam geilen Sex zu erleben

monir geschrieben am 2014/12/25 - 15:02
#2

Ich glaube man kann cuckolding nicht treffender beschreiben.
Es ist immer wieder geil zu sehen, wenn meine Frau vor meinen Augen von einem Lover genommen wird oder wenn sie frisch gevögelt von einem Lover zurückkommt.

KJH geschrieben am 2016/05/14 - 16:19
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